Kreispferdesportverband Ostprignitz-Ruppin e.V.
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Therapeutisches Reiten oder "Reittherapie" umfasst die Bereiche:
  • heilpädagogisches Reiten
  • heilpädagogisches Voltigieren
    als Arbeit mit Menschen mit psychischen und sozialen Auffälligkeiten,
  • Hippotherapie (als Krankengymnastik)
    als Physiotherapie auf dem Pferd

Therapeutisches Reiten Das Pferd hat im Schritt die gleichen Bewegungen, wie der Mensch. Dadurch dient Therapeutisches Reiten den Menschen, die nach einem Unfall, einer Erkrankung o.ä. nicht mehr aufrecht Gehen können, es wieder zu erlernen. Wenn die geschädigten Menschen im Schritt geführt werden, wird die Bewegung des Pferdes vom Gehirn gespeichert. Die Speicherung dient zur Hilfe, bald wieder Gehen zu können bzw., eine Kräftigung der Muskulatur und/oder Korrektur der Haltung zu erreichen.

Das therapeutische Reiten umfasst pädagogische, psychologische, psychotherapeutische, rehabilitative und sozial-integrative Maßnahmen, die über das Medium Pferd umgesetzt werden. Zielgruppe sind Kinder, Jugendliche oder Erwachsenen mit körperlichen, seelischen und sozialen Entwicklungsstörungen oder Behinderungen. Im Mittelpunkt des therapeutischen Reitens steht die Entwicklungsförderung. Reiterliche Fähigkeiten sind eher nebensächlich.

Reitsport von Menschen mit Behinderungen

Hingegen ist Behindertenreitsport eine Sportart und keine Therapie. Beim Behindertenreitsport betreiben behinderte Menschen aktiven Reitsport in allen Disziplinen bis zur Olympiade. In diesem Fall sind das die Paralympics, bei denen die Menschen mit Behinderungen im Reitsport in vielen Disziplinen um die Medaillen "kämpfen". Sie finden immer im Anschluss nach den Olympischen Spielen im gleichen Land statt.

Großer Erfolg für Alina Rosenberg, BPRSV e.V. Abt. Rollireitschule Radensleben,
in Belgien (17.-19.04.2009)

Großer Erfolg für Alina Rosenberg Auf dem 3-Sterne-Turnier der Dressurreiter mit Handicap in Moorsele (Flandern) wuchs die erst 16-jährige Alina Rosenberg über sich hinaus. In einem Starterfeld aus 11 Nationen musste sie ihr Können mit u.a. vier Paralympicteilnehmern messen. In der Teamprüfung erreichte sie auf Hobis mit 68,118 % einen grandiosen 4. Platz und verwies 2 der Hongkongteilnehmer auf hintere Plätze. In dem Individualtest reichte es zwar nicht für eine Platzierung, aber mit Noten von 66,857 % (Hobis) und 66,190 % (Alisan) konnte sie gleich zweimal die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Kentucky erreichen. In der Musikkür am Sonntag erritt sie nochmals einen 4. Platz auf Hobis mit der Traumnote von 69,500 %. Mit Alisan bestätigte sie ihre gute Leistung vom Vortag mit 65,222 % und schaffte einen 6. Platz.
Ehrenzuschauer der Prüfung am Sonntag waren Prinzessin Astrid von Belgien und ihr Gemahl. Beide übernahmen auch die ehrenvolle Aufgabe der Preisverleihung.
Nochmals großer Erfolg für Alina Rosenberg vom BPRSV e.V. (01.-05.05.2009)
Abt. Rollireitschule Radensleben auf dem Maimarkt- Turnier in Mannheim
Alina Rosenberg Auf dem internationalem 2*- Turnier der Dressurreiter mit Handicap in Mannheim an dem Reiter aus 7 Nationen teilnahmen, konnte die erst 17- jährige Alina Rosenberg diesmal mit ihrem eigenem Pferd 'Magellan' die guten Ergebnisse von Belgien bestätigen. So gelang ihr, sowohl in der Championats Prüfung wie auch in der Kür, der Sieg mit Wertnoten von 66%. Damit hat sie eindeutig ihre reiterlichen Fähigkeiten, mit verschiedenen Pferdetypen gleichgute Leistungen zubringen.

Ihr nächster Start erfolgt vom 12.-14.06 2009 zu den Deutschen Meisterschaften in Berlin/ Frohnau auf der Reitanlage 'Am Poloplatz' gemeinsam mit 5 weiteren Mitgliedern vom Landesverbandes Pferdesport Berlin/ Brandenburg.
Toller Erfolg für die Rollireitschule in Radensleben! (12.-14.06.2009)
Deutsche Meisterschaften der Dressurreiter mit Handicap in Berlin-Frohnau 12.06.- 14.06.2009
Gold- und Silbermedaille für den BPRSV e. V. Abt. Rollireitschule Radensleben

Alina Rosenberg Alina Rosenberg (17 Jahre), Grade Ib, konnte mit ihrem Pferd Magellan bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin mit dem Gewinn der Goldmedaille ihren Erfolgen der Saison noch das I-Tüpfelchen aufsetzen. Die Silbermedaille erritt sich, dicht gefolgt, auf dem gesponsertem Pferd Hobis, Hannah-Louisa Schmidt (14 Jahre) Grade Ib. Im Grade III sicherte sich Silke Schulte auf ihrem Pferd Abby-Gale in der Endwertung den 5. Platz.
Nach Beendigung der Wettkämpfe und der feierlichen Ehrung verkündete der neue Bundestrainer Dirk-Michael Mülot die neuen Kaderbestimmungen und benannte die Bundeskader für 2009/2010. Die guten Leistungen von Alina und Hannah überzeugten ihn, so das beide Reiterinnen in den Bundes-C-Kader und Alina in die Long List der EM-Teilnehmer berufen wurden.
Ein großer Dank für das unermüdliche Arrangement und die Souveränität geht an den Veranstalter dem Frohnauer Reitclub e.V. und dem Turnierleiter Arne Schriever.
Alina Rosenberg wird als nächstes vom 19.06.-21.06.2009 beim internationalem CPDI4* in Kreuttal/Österreich starten.
9. Deutsche Meisterschaften für Reiter mit Handicap 2010 (11.07.2010)
Alina Rosenberg Deutsche Meisterin und Peggy Krusche Vizemeisterin im Grade 1b
Vom 9. bis 11. Juli bei 40Grad, auf dem Gelände des RFZ Bochum-Nord fanden die hochmotivierten Wettkämpfe der offenen Meisterschaften für Handicapreiter auf hohem Niveau und mit großem Teilnehmerfeld statt. Vom Landesstützpunkt Reiten mit Handicap Brandenburg waren Friederike Freese, Peggy Krusche, Alina Rosenberg und Silke Schulte, alle Mitglieder des BPRSV e.V. Abt. Rollireitschule, in Team und Einzelwertung angetreten.
Alina Rosenberg Alina Rosenberg auf ihrem Pferd Magellan konnte mit Wertnoten von 71,061%; 72,609%; und 71,583%; im Damensattel zum 3* Turnier in Mulhouse noch einmal Leistungsverbesserungen vorlegen. Gewann sie in Frankreich 1mal und wurde 2mal Zweite, so siegte sie mit diesen Leistungen in allen drei Prüfungen und stellte mit hoher Qualität einen würdigen Deutschen Meister im Grade Ib. Peggy Krusche Die Silbermedaille im gleichen Grade erkämpfte sich die erstmals startende Peggy Krusche auf dem erfahrenem Pferd Hobis der Familie Lüdtke mit beachtlichen Wertnoten von 64,394 %; 65,362%; 64,000%.
In der erstmals Team-Contest/Nations-Cup/Bundesländerwertung Austragung traten 9 Mannschaften im Wettbewerb an. Das Deutschland-Team bestehend aus dem Bundes-A und B Kadern konnte mit 403,58 Punkten hier den Sieg erringen. Dicht gefolgt mit 402,64 Punkten von dem Team des BPRSV e.V. Abt. Rollireitschule und den beiden Mecklenburger Reiter Annemarie Ondrusch und Ellen Jordanow für die Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Drittplatzierte war Team 1 der Niederlande.

Was für eine tolle und ehrlich erkämpfte Leistung unserer Reiter und damit Lohn für die Arbeit eines sehr guten Teams! Bei mörderischer Hitze erlebten wir super eingespielte Gastgeber mit bestens vorbereiteten Wettkampf- und Unterbringungsanlagen. Vielen Dank!
Radenslebener Pferd bei der WM - Hobis über den großen Teich (22.10.2010)
Normalerweise frisst Hobis seinen Hafer im heimatlichen Pferdestall von Radensleben. In diesen Tagen genießt der dunkelbraune Wallach sein Futter jedoch in Lexington (US-Bundesstaat Kentucky). Mit seiner Reiterin Sabrina Laubscher aus der Schweiz kämpft er bei den Weltreiterspielen in der Para-Dressur um Medaillen. Betreut wird das Paar von Gundula Lüdtke aus Radensleben, die Hobis seit 17 Jahren besitzt.
Sabrina Laubscher Die Para-Dressur ist als achte Disziplin erstmals bei den Weltreiterspielen dabei. Wie bei den Paralympics reiten die Reiter mit Handicap in fünf verschiedenen Graden, je nach Einstufung der Behinderung. Sabrina Laubscher hat einst den Beruf des Pferdewirtes erlernt. Seit einem Arbeitsunfall, ein 100 Kilogramm schwerer Strohballen fiel ihr auf den Kopf, ist die Schweizerin aus Nennighofen querschnittsgelähmt. Doch den Pferdesport möchte die 21-Jährige nicht missen. "Das Reiten gibt mir praktisch das alte Leben zurück", sagt sie. Vor einem halben Jahr hat sie nach dem Unfall erst wieder angefangen. Drei Pferde wurden in Radensleben ausprobiert, Hobis war schließlich das richtige.

Seit 2005 betreut Gundula Lüdtke die Schweizer Handicap-Reiter. "Auf einem Turnier in Belgien hat mich der damalige deutsche Bundestrainer Franz-Martin Stankus gefragt, ob ich diese Nation betreuen möchte", erzählt die ehemalige Projektleiterin für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen. Und sie hat zugesagt. Zwei- bis dreimal im Jahr kommen die Schweizer jetzt mit bis zu fünf behinderten Reitern zu je zwei Wochen zum Training ins Ruppiner Land. Und Hobis ist der Star bei den Gästen. Radensleben, Sitz der Rolli-Reitschule, ist außerdem Landesleistungstützpunkt der Behinderten-Pferdesportler von Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

"Ausgebildet habe ich Hobis, den mein Mann einst auf der Insel Rügen als junges, fast verhungertes Pferd aus einem Touristikstall kaufte, für meinen behinderten Vater Manfred Neumann", erzählt Gundula Lüdtke. Bis zum Alter von 79 Jahren ritt er den Wallach. Als Schulpferd hat Hobis außerdem etwa zehn Kinder und Jugendliche, die später in den Landeskader berufen wurden, das Reiter-Abc beigebracht. Inzwischen haben elf Handicap-Reiter auf dem Braunen sechs Medaillen bei Deutschen Meisterschaften gewonnen. Die Neustädterin Patricia Falk holte zweimal den nationalen Titel.

Hobis, geboren vor 21 Jahren in einem lettischen Gestüt, hat schon die Welt gesehen. Mit Gundula Lüdtke hat er problemlos den Distanzritt von Berlin nach Paris bewältigt. Auf Turnieren in Dänemark, Frankreich und Bochum hat er sich in diesem Jahr mit Sabrina Laubscher für die Weltmeisterschaften qualifiziert. Nach einem sechswöchigen Training in der Schweiz bestieg der Wallach Ende September erstmals einen Jumbojet und flog über den großen Teich. Jetzt hat er eine Box im Kentucky Horse Park bezogen.

Sabrina Laubscher ist im Grad Ib eingestuft. Sie reitet eine Prüfung, die für ihren Behinderungsgrad nur Schritt- und Trab-Lektionen vorsieht. Auf dem Vorbereitungsplatz vor dem ersten Wettkampf beruhigt Gundula Lüdke die Reiterin und gibt ein paar Anweisungen. Hobis streckt noch die Zunge heraus. "In der Prüfung weiß er aber, dass er das nicht machen darf", sagt die Trainerin. Und wirklich, im Viereck ist der Wallach ganz brav. Sabrina unterstützt Hobis mit zwei Gerten zum Vorwärtstreiben, die besonders bei der Trabverstärkung eingesetzt werden. Durch ihre Behinderung kann sie mit den Beinen das Pferd nicht fühlen. Der Vierbeiner reagiert auf die Hilfen. Am Ende bekommt das Paar 64,87 Prozentpunkte. Der Sieger Lee Pearson aus Großbritannien hat 76,435. Die Schweizerin rangiert auf Platz neun. Zu den besten Zehn der Welt wollte sie gehören. Es ist gelungen. Immerhin war die Konkurrenz aus Japan, Südafrika, Australien, Amerika und Europa ebenso gut vorbereitet.

Zwei Tage später steht die Kür auf dem Programm. Sabrina ist etwas nervös, bringt den Ablauf ihrer Aufgabe durcheinander. 62 Prozentpunkte bedeuten diesmal nur Platz 14. Doch am Ende zählt nicht nur das Ergebnis. "Wichtig ist es vor allem, mit allen anderen Weltklasse-Reitern an einem Ort zusammenzukommen", sagt die Handicap-Reiterin. "Das Pferd gibt mir die Freiheit", ergänzt die lebensfrohe Schweizerin und fühlt sich im Sport integriert.

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